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Archiv-Artikel

DER CRASHKURS Lippenbekenntnis mit Folgen

Von WAHN

In den USA und in Marokko wurden Küsse zwischen Kindern und Jugendlichen juristisch geahndet.

Wer hat wen geküsst?

Ein sechs Jahre alter Junge, der einen Schule im US-Bundesstaat Colorado besucht, hat einem gleichaltrigen Mädchen während einer Lesestunde einen Kuss auf die Hand gegeben. Wegen dieser Geste der Zuneigung wurde der Junge für einen Tag vom Unterricht suspendiert.

Warum denn das?

Die Leiterin der Schule ist der Meinung, dass der Kuss den Tatbestand der sexuellen Belästigung erfüllt und teilte das der Mutter in einem persönlichen Gespräch mit. Diese ist „höchst irritiert“ über die drakonische Strafe. In der Schulakte ihres Sohns gibt es nun einen Vermerk wegen sexueller Belästigung, gegen den sie sich zur Wehr setzen will. Überall in Amerika würden sich Schülerinnen und Schüler, die sich mögen, mit einem Wangenkuss begrüßen.

Sind nur die Amerikaner so hysterisch?

Vergangene Woche hatte in Marokko ein Kuss zwischen einem Mädchen und Jungen, 14 und 15 Jahre, juristische Folgen. Sie hatten sich von einem Freund beim Küssen fotografieren lassen und ein Foto bei Facebook gepostet. Eine konservative Organisation entdeckte das Bild und erstattete Anzeige. Die Jugendlichen wurden festgenommen, erst nach fünf Tagen freigelassen und von einem Jugendgericht verwarnt. WAHN