VERWEIS
: Die Sache mit dem Pass

Beim Wort „Flüchtling“ denkt man in Berlin längst reflexhaft an das Camp auf dem Oranienplatz, an Lampedusa, die Überbelegung der Erstunterkünfte. Das Zwei-Personen-Stück „Flüchtlingsgespräche“ aber, das Manfred Karge im Berliner Ensemble inszeniert, ist Dokument einer anderen, längst vergessenen Zeit, in der die Rollen von Flüchtlingen und Aufnehmenden ganz anders verteilt waren: Bertolt Brecht schrieb die Flüchtlingsgespräche Anfang der 1940er, als er selbst auf der Flucht war. „Der Pass ist das edelste Teil des Menschen“, heißt es in dem Stück, das auch zeigt, wie sich das Heute im Gestern spiegelt. 19.30 Uhr, Berliner Ensemble (dann wieder: 20. und 21. 12.).

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