UNTERM STRICH

Der aus dem Irak stammende Autor Abbas Khider hat am Sonntag den mit 15.000 Euro dotierten Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund erhalten. Der in Berlin lebende Schriftsteller, der 1996 aus seiner Heimat flüchtete, wurde für sein bisheriges literarisches Werk geehrt, darunter die Romane „Der falsche Inder“ und „Brief in die Auberginenrepublik“. In beiden Romanen geht es um einen Flüchtling aus dem Irak, die Stationen des Exils und die Frage nach der eigenen Identität, die sich an jedem neu erreichten Ort wieder stellt. Khider schildere exemplarische Schicksale einer zerrissenen Gegenwart, erklärte die Preisjury. Khider, dessen erste Bücher auf Arabisch in Exilverlagen erschienen, schreibt inzwischen auf Deutsch und benennt die deutsche Sprache als einen Zufluchtsort.

„Lakonisch, humorvoll, erzählerisch versiert und literarisch avanciert, setzt sein Werk ein beeindruckendes Zeichen gegen Diktatur und Repression und für Humanität, Toleranz und Verständigung“, hieß es in der Begründung der Jury. Khider hat bereits den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis (2010) und dem Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil (2013) erhalten. Die Stadt Dortmund erinnert mit ihrer seit 1961 alle zwei Jahre verliehenen Auszeichnung an die jüdische deutsche Schriftstellerin und Lyrikerin Nelly Sachs (1891 bis 1970).