Kombi-Löhne : Warum nicht mal probieren?
Das Kombilohn-Modell nach dem Hamburger Muster ist es wert, ausprobiert zu werden. Die Massenarbeitslosigkeit währt schon viel zu lange. Mit den bisherigen Methoden scheint ihr nicht beizukommen zu sein. Und die Hamburger Vermittlungszahlen geben Grund zur Hoffnung, dass Lohnkostenzuschüsse einen Beitrag leisten könnten, das Problem zu lösen.
Kommentarvon Gernot Knödler
Für die alten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) haben Politiker immer mit dem Spruch geworben, es sei besser Arbeit zu finanzieren als Arbeitslosigkeit. Gleiches ließe sich über die Kombilöhne sagen. Es ist aber sinnvoller, die Leute subventioniert in echten Unternehmen arbeiten zu lassen: dort wo Geld verdient und nicht dort, wo Steuergeld – sicher auch für sinnvolle Zwecke – verbraucht wird. Kombilöhner sind auf jeden Fall näher dran am ersten Arbeitsmarkt.
Bei einer derart lange anhaltenden Krise auf dem Arbeitsmarkt wie in Deutschland drängt es sich überdies auf, darüber nachzudenken, ob viele Löhne nicht vielleicht doch zu hoch sind. Dabei geht es nicht darum, was wünschenswert wäre, sondern darum, was sich unter den Bedingungen der Globalisierung durchsetzen lässt.
Eingefügt in ein größeres Konzept böte der Kombilohn die Möglichkeit, Löhne zu senken, und den Beschäftigten trotzdem ein Auskommen zu sichern.