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Archiv-Artikel

„Es gibt kein Rezept“

VORTRAG Kommunikationsberaterin erklärt Existenzgründerinnen den Small Talk

Von THA
Christiane Börger, 59

■ ist Pädagogin und Kommunikationsberaterin

taz: Frau Börger, was bedeutet Small Talk für Frauen?

Christiane Börger: Das ist ein großes Thema. Irgendwo nicht ins Gespräch zu kommen und alleine dazustehen, ist für Frauen ein schreckliches Gefühl.

Wieso ist das so?

Frauen wollen gemocht werden, sie reden, um in Beziehung zu kommen. Männer sind da anders: Sie sind konkurrierend und wollen respektiert werden. In Gesprächen geht es ihnen darum, eine Position auszuhandeln. Kommen sie mal nicht ins Gespräch, geraten sie nicht gleich in solch eine innere Not wie Frauen.

Was können Frauen gegen diese Not tun?

Es gibt kein Rezept. Sie müssen die schlechten Gefühle aushalten und akzeptieren. Es hilft in solchen Situationen, die Aufmerksamkeit nach außen zu richten, ein Gegenüber zu suchen, bei dem man Gemeinsamkeiten sieht. Und Frauen müssen lernen, dass es in Ordnung ist, mal nicht zu reden.

Dass Kommunikationsfähigkeiten gerade im Berufsleben wichtig seien, ist aber eine verbreitete Annahme.

Frauen bedienen das ja alles schon: Smalltalken, Netzwerken. Es geht aber nicht nur darum, bei Veranstaltungen Visitenkarten zu verteilen. Die Sympathie, die Atmosphäre, die Neugierde, all das spielt eine Rolle. Und die Frage, ob die Gegenseite überhaupt ins Gespräch kommen will. Small Talk ist immer auch mit dem Risiko verbunden, dass er misslingt. INTERVIEW: THA

20 Uhr, Eintritt: 7 Euro; 6 ermäßigt, belladonna, Sonnenstraße 8