: Netz über Norddeutschland
Tanzplan Bremen initiiert Austauschprogramm von Bremerhaven bis Stralsund
Es soll eine Initialzündung sein: Der besseren Kommunikation der Tanzszene im norddeutschen Raum ist die Bremer Facette des bundesweiten „Tanzplan“-Projekts gewidmet. Zweimal pro Saison sollen sich in insgesamt neun Partnerstädten – Braunschweig, Bremen, Bremerhaven, Greifswald/Stralsund, Hannover, Hildesheim, Kiel, Oldenburg und Osnabrück – Ensembles der städtischen und freien Tanzszene sowie Kinderproduktionen begegnen.
Geschlossen werden soll dadurch eine Lücke, die seit langem klafft: „Das Publikum im norddeutschen Raum reist kaum, außerdem gibt es aus finanziellen Gründen kaum Gastspiel-Möglichkeiten für die Ensembles“, weiß Patricia Stöckemann, Mit-Initiatorin und Tanzdramaturgin am Bremer Theater. Das Resultat: Die Tanz-Szene der anderen Städte sei nicht nur dem Publikum nicht bekannt; auch unter den Tänzern gebe es zu wenig Kontakte. Und Produktionen mit Kindern seien nach wie vor selten.
Mit je 650.000 Euro haben die Bundeskulturstiftung und die Stadt Bremen das Austausch- und Tourneeprojekt daher gefördert. Gemeinsame Projekte der so zusammengebrachten Kompagnien sind zunächst nicht geplant, wohl aber die Öffnung neuer Räume – und das im Wortsinn: Nicht nur an den Theatern, auch an anderen Spielstätten in den beteiligten Städten sollen die Ensembles bei den Treffen auftreten können: „Wir wollen die Grenzen zwischen den Ensembles der Städte sowie zwischen städtischer und freier Szene öffnen“, betont Stöckemann, „und eine neue Transparenz zwischen Institutionen und freien Tänzern schaffen.“ Auch an die Bespielung von Fußgängerzonen und anderen öffentlichen Orten sei gedacht.
Außerdem sollen im Rahmen der Treffen Publikumsgespräche und Kritiker-Workshops angeboten werden. PS