: No-go-Areas: völlig ungefährlich
Die Welt, gleich welcher Hautfarbe, kann getrost zu den brandenburgischen Freunden kommen, zumindest wenn gerade ein Fußballspiel läuft: Niemand ist auf der Straße, der öffentliche Raum – die Natur sowieso – ist komplett menschenleer, allenfalls führen pubertierende Mädchen ihren Hund spazieren. Keine Gefahr nirgends, von Tretminen mal abgesehen.
Der Austausch zwischen einheimischer Bevölkerung und der Internationale der Völker kommt per Monitor zustande, sie flimmern bläulich aus nur einen Spaltbreit geöffneten, mit Gardinen bewehrten Fenstern, eine Kakophonie aus Stadionjubel, Kommentatorenkauderwelsch und Individualgrölen quillt auf die Straße.
Die WM ist zu Gast in der Trutzburg Eigenheim und bleibt auch dort, sie dringt nur indirekt nach draußen: Einige haben ihre wehrhaften Gatter und Einfahrtstore schwarz-rot-gold angestrichen, in manch ehemals totalitär genutztem Fahnenhalter weht die deutsche Flagge.
Kann man ruhig mal hinfahren und anschauen, passiert nichts.
Keiner da. MARTIN REICHERT