Der Domchor singt: : Bruckners e-Moll-Messe
Die doppelchörige Messe e-Moll, die Anton Bruckner im Spätsommer 1866 komponierte, zählt zu den großartigsten Vokalwerken überhaupt. Ihm gelang darin ein einzigartiger Brückenschlag von der barocken Vokal-Polyphonie (das Kanon-Thema des „Sanctus“ ist der Missa Brevis von Giovanni Palestrina entnommen) hin zu kühnsten, dissonanten Harmonien. Allerdings ist sie vergleichsweise selten zu hören, da sie insbesondere in Sachen Intonation enorme Anforderungen an die Mitwirkenden stellt. Aber auch die Besetzung ist ungewöhnlich: Dem achtstimmigen Doppelchor gesellt sich ein Blasorchester zu, bestehend aus je zwei Oboen, Klarinetten, Fagotten, vier Hörnern, zwei Trompeten und drei Posaunen. Bruckner wollte mit dieser Besetzung nicht nur gelegentlich den Chorsatz stützen, sondern auch der Verbreitung dienen: Da eine Orgel nicht beteiligt ist, kann das Werk im Konzertsaal, ja sogar im Freien aufgeführt werden. Die Messe ist Bruckners langjährigem Förderer, dem Linzer Erzbischof Franz Joseph Rudigier gewidmet. Sie entstand aus Anlass der Weihe der Votivkapelle des neuen Linzer Doms, wo sie am 29. September 1869 unter Bruckners Leitung uraufgeführt wurde, ebenso wie das für diesen Anlass komponierte „Locus iste“. Nun ist Bruckners e-Moll-Messe endlich wieder einmal live zu hören, gesungen vom Bremer Domchor und den Bläsern der Kammersinfonie Bremen unter der Leitung von Wolfgang Helbich.Donnerstag, 19 Uhr, St. Petri Dom