: Wie jedes Jahr
Neuer Besucherrekord bei der Extraschicht im Ruhrgebiet
Mitternacht im Ruhrgebiet. Aktionskünstler tanzen, singen und schaukeln vor dem Hochofen des ehemaligen Stahlwerks Phoenix West in Dortmund-Hörde über den Köpfen der Besucher, illuminiert von Lichtprojektionen und Feuerwerken. Das ist nicht immer so auf den riesigen Brachflächen im Revier. Nur einmal im Jahr findet dort die „Nacht der Industriekultur“ statt. Zur „Extraschicht“, öffnen dann mehr als 30 stillgelegte Industrieanlagen ihre Tore.
Bereits zum sechsten Mal findet das Tourismusprojekt statt. Immer weiter werden die Besucherzahlen nach oben geschraubt. Rund 140.000 Besucher wollten das Spektakel in diesem Jahr sehen. Tourten wieder einmal mit öffentlichen Verkehrsmitteln und extra eingesetzten Shuttle-Bussen durch die Nacht. Bis weit nach Mitternacht waren umgebaute Zechen, Kokereien und Hochöfen in 19 Städten Schauplätze für Kabarett, Klangkunst, Lichtinstallationen, Tanz und Theater. Im Landschaftspark Duisburg-Nord kamen die besten Pianisten der Musikhochschulen Nordrhein- Westfalens zum einem sechs Stunden langen Klaviermarathon zusammen, auf der Kokerei Hansa in Dortmund zeigten Tanzprofis Tango und Stepptanz.
„Ich bin stolz, dass wir den Besucherrekord geknackt haben“, sagt Dieter Nellen, Geschäftsführer der Ruhrgebiet Tourismus GmbH (RTG), die zusammen mit dem Verkehrverbunds Rhein-Ruhr (VRR) die Extraschicht veranstaltet. „Gleich drei Verkehrsverbünde werden an einem Strang ziehen“, sagt Klaus Vorgang, Geschäftsführer des VRR. „So haben sowohl die Menschen aus dem Köln-Bonner Raum als auch aus dem östlichen Ruhrgebiet Gelegenheit, bei dem Kulturevent dabei zu sein.“ Die Logistik der Nacht drehte sich um fünf Drehscheiben. Da wurden die Besucher vielerorts selbst aktiv, dribbelten etwa am Rheinischen Industriemuseum (RIM) Oberhausen, stellten am Phänomania Erfahrungsfeld in Essen ihre Treffsicherheit unter Beweis und zeigten beim Fußball-Aktivprogramm im Westfälischen Industriemuseum (WIM) Zeche Hannover Ballartistik. Die größte Nähe zur Fußball-WM im Revier hatten die Besucher Gelsenkirchener Nordsternpark. Aus Trinidad & Tobago, WM-Neuling und Mutterland der Steeldrums kamen einige der besten Blechtrommel-Combos. PEL