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Archiv-Artikel

Mehr Geld für die Hochschulen

ZUKUNFTSVERTRAG Niedersachsen erhöht Zuschüsse für Unis, die Opposition erkennt darin Stagnation

Die Zuschüsse würden „auf ohnehin niedrigem Niveau gedeckelt, kritisiert Die Linke

Die Hochschulen in Niedersachsen erhalten von 2011 bis 2015 insgesamt 8,45 Milliarden Euro vom Land. Landeschef Christian Wulff (CDU) unterzeichnete am Dienstag gemeinsam mit den 21 Präsidenten der Unis und Fachhochschulen einen Zukunftsvertrag, der den Zuschuss auf fünf Jahre festschreibt. Darüber hinaus will das Land künftig eventuell steigende Personalkosten an den Hochschulen übernehmen.

Der neue Hochschul-Pakt baut auf dem 2005 erstmals in Kraft getretenen Zukunftsvertrag auf. Damals hatte die Landesregierung Zuschüsse in Höhe von 1,5 Milliarden Euro pro Jahr festgeschrieben. Die Hochschulen erhalten nun jährlich 1,6 Milliarden Euro, auch um die Belastung durch den doppelten Abiturjahrgang im kommenden Sommer aufzufangen. Während dieses Jahr 27.000 junge Leute ihr Abitur machten, werden 2011 mehr als 50.000 Abiturienten erwartet.

Im Gegenzug verpflichten sich die Hochschulen, die Einnahmen aus Studienbeiträgen (2009: 94 Millionen Euro) komplett zur Verbesserung der Lehre und der Studienbedingungen einzusetzen. Die Professoren werden zudem unentgeltlich eine Semesterwochenstunde mehr lehren und die Unis verpflichten sich zur Entbürokratisierung und Verschlankung ihrer Verwaltung – ohne Personal zu kürzen.

Der Vertrag bedeute Stagnation statt Aufbruch, kritisierte hingegen die SPD. Die Grünen bezeichneten den Pakt als „zwiespältig“, da die Anforderungen an die Universitäten enorm stiegen, das Land aber kein zusätzliches Geld zur Verfügung stellen würde. Die Zuschüsse für die Hochschulen würden „auf ohnehin niedrigem Niveau für fünf Jahre gedeckelt“, kritisierte die Linkspartei.  (dpa)