BREMER TIEREXPERIMENTE
: Affenversuche gehen in die nächste Runde

BREMEN | Die gerichtliche Auseinandersetzung um die umstrittenen Affenversuche an der Bremer Universität geht in die nächste Runde. Die Gesundheitsbehörde hat Berufung gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts eingelegt. „Wir können nicht akzeptieren, dass wir den gesellschaftlichen Wertewandel, den es in den vergangenen Jahren beim Tierschutz gegeben hat, nicht in unsere Entscheidung einbeziehen dürfen“, sagte ein Behördensprecher. Die Richter hatten Ende Mai die Ablehnungsbescheide des Gesundheitsressort aufgehoben und verfügt, dass die Behörde neu über den Verlängerungsantrag der Forscher entscheiden soll. Nach Auffassung des Gerichts hatten die Experten der Behörde mehrere Fehler bei der Abwägung zwischen Forschungsfreiheit und dem ebenfalls im Grundgesetz als Staatsziel verankerten Tierschutz gemacht. Der Neurobiologe Andreas Kreiter erforscht seit 1998 an Makaken, wie das Gehirn funktioniert. 2008 weigerte sich die Behörde, die Genehmigung für die Versuche zu verlängern. Nach einem Beschluss des Verwaltungsgerichts im Dezember 2008 dürfen die Experimente fortgesetzt werden. Seitdem gibt es Streit. (dpa)