: Angriff auf Flüchtlingsheim: Täter weiter unbekannt
HELLERSDORF Bezirksbürgermeister verurteilt die Böllerattacke. Polizei hat noch keine heiße Spur
Der Angriff auf das Asylbewerberheim in Hellersdorf in der Silvesternacht ist von Bezirkspolitikern verurteilt worden. Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD) erklärte am Donnerstag, die Vorgänge verunsicherten die Bewohner und gefährdeten die gute Nachbarschaft. Die für Soziales zuständige Bezirksstadträtin Dagmar Pohle versicherte den Bewohnern und den Mitarbeitern des Asylbewerberheims Solidarität und aktive Unterstützung.
Die Polizei sucht unterdessen weiter nach den Unbekannten, die mit Böllern das bundesweit in die Schlagzeilen geratene Flüchtlingsheim beschädigt haben. Es gebe noch keine entscheidenden Hinweise, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Der polizeiliche Staatsschutz hatte die Ermittlungen übernommen, weil ein politisches Motiv der Tat nicht ausgeschlossen ist. Vor rund vier Monaten waren die ersten Flüchtlinge in die leere Schule eingezogen. Dagegen waren unter anderem Neonazis aufmarschiert.
In der Silvesternacht gingen durch die Detonation der Knallkörper Glasscheiben an zwei Türflügeln der Unterkunft in der Carola-Neher-Straße zu Bruch. Menschen wurden nicht verletzt. Wenig später entdeckten zwei Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes in der Maxi-Wander-Straße an einem noch leer stehenden Nebengebäude ebenfalls eine geborstene Glasscheibe der Eingangstür. Auch hier waren laut Polizei Knallkörper mit Klebeband an der Glastür befestigt und gezündet worden. Menschen wurden nicht verletzt.
Sicherheitsleute befragt
Laut Polizei hatten die beiden Sicherheitsleute gegen 1.20 Uhr zwei schwarz gekleidete Personen gesehen, als diese an der Eingangstür des Heims Böller befestigten und zündeten. Die Mitarbeiter seien bereits befragt worden, sagte ein Polizeisprecher. (epd, dpa)