: Höhere Gewald
Der traditionsreiche „Härdlerlauf“ fällt aus. Veranstalter klagt über hohen Wegezoll der Waldbesitzer
SCHMALLENBERG dpa ■ Im Sauerland ist wegen der Waldmaut ein Volkslauf und Mountainbike-Marathon mit 1.000 erwarteten SportlerInnen abgesagt worden. Private Waldbesitzer hätten Wege-Gebühren in Höhe von etwa 2.000 Euro gefordert, sagte Bernhard Tröster vom Skiclub Jagdhaus, der den „Härdlerlauf“ bereits zwanzig Mal veranstaltet hat. „Das wäre für uns nicht finanzierbar gewesen.“ Der Verein habe von sich aus pro Teilnehmer einen Euro angeboten. Einigen der Waldbesitzer sei das aber zu wenig gewesen.
Allein zwei der fünf betroffenen Waldbesitzer an der Strecke hätten 800 Euro gefordert, sagte Tröster. „Wenn wir das auf die Gesamtstrecke hochrechnen, kommen wir auf 2.000 Euro.“ Er habe den Eindruck, dass die Waldbesitzer „in den Startlöchern sitzen und warten, dass einer der Vorreiter ist.“ Deshalb sei man nicht auf das Angebot eingegangen und habe die für den 8. Juli geplante Veranstaltung einfach abgesagt.
Der Skiclub sei durchaus bereit, für die Nutzung der Wege einen Teil des Startgeldes abzutreten, sagte Tröster. Er hat Verständnis für den Ärger der Waldbesitzer, die nach der Nutzung für Sport und Freizeit ihre Wege wieder in Ordnung bringen müssten. „Das ist das Gleiche, als wenn ich jeden Tag bei jemand durch den Vorgarten laufe“, sagte Tröster. Allerdings vermutet er, dass einigen Waldbesitzern insbesondere die großen Sportveranstaltungen ein Dorn im Auge wären, weil Jagdpächter mit der Kürzung ihrer Zahlungen gedroht hätten.
Das Argument, dass die Waldbesitzer am Verdienst des Vereins teilhaben wollen, lässt Tröster nicht gelten. Auch wenn der Skiclub durchschnittlich 14 Euro Startgeld kassiere, so würde damit kein wirklicher Gewinn gemacht. „Jeder Verein muss solche Veranstaltungen machen, um Geld in die Kassen zu bekommen. Damit wird beispielsweise die Nachwuchsarbeit finanziert“, sagte Tröster.
Der Verein will die Frage der Entschädigung der Privatwaldbesitzer jetzt grundsätzlich klären. „Wir wussten bereits im Herbst, dass etwas auf uns zukommt, als die Waldmaut zum Thema wurde“, sagte Tröster. Bei künftigen Veranstaltungen würden möglicherweise die Startgelder erhöht.