: Macht und Wechsel: die Präsidenten
BERLIN taz | Neun Bundespräsidenten hat es seit Gründung der Bundesrepublik gegeben, fünf davon stellte die CDU, jeweils zwei waren Kandidaten von FDP und SPD. Theodor Heuss wurde 1949 unter Adenauers Koalition aus CDU/CSU, FDP und DP gewählt und fünf Jahre später nochmals im Amt bestätigt. Er setzte sich gegen den SPD-Chef Kurt Schumacher durch.
Heinrich Lübke wurde 1959 Präsident, die SPD schickte damals Carlo Schmid ins Rennen, der als einer der Väter des Grundgesetzes gilt. Sein Nachfolger wurde 1969 der Sozialdemokrat Gustav Heinemann, der erst im dritten Wahlgang mit Hilfe der FDP gewählt wurde. Von einem „Stück Machtwechsel“ sprach Heinemann – tatsächlich kam wenig später eine sozialliberale Regierung zustande.
Der FDP-Kandidat Walter Scheel setzte sich 1974 gegen den von der CDU aufgestellten Richard von Weizsäcker durch und wurde mit 55 Jahren zum bislang jüngsten Bundespräsidenten. 1979 gewann Karl Carstens für die CDU gegen die SPD-Politikerin Annemarie Renger.
Nach dem Regierungswechsel hin zu Schwarz-Gelb wurde 1984 der CDU-Kandidat Richard von Weizsäcker zum Bundespräsidenten gewählt. Erstmals gab es hier mit der Schriftstellerin Luise Rinser eine Grünen-Gegenkandidatin. Drei Anwärter auf das Amt des Präsidenten gab es 1994, als gegen den von der Union nominierten Roman Herzog Hildegard Hamm-Brücher (FDP) und Johannes Rau (SPD) antraten. Erst im dritten Wahlgang setzte sich Herzog gegen Rau durch. Johannes Rau trat 1999 erneut an, dieses Mal mit Erfolg. Die Gegenkandidatinnen: Dagmar Schipanski (CDU) und die von der PDS aufgestellte Uta Ranke-Heinemann. 2004 und 2009 unterlag Gesine Schwan (SPD) gegen Horst Köhler – jeweils im ersten Wahlgang. (alm)