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Archiv-Artikel

Kids greifen zu Alk gegen Depression

WÜRZBURG dpa ■ Immer mehr Kinder und Jugendliche greifen wegen Depressionen zum Alkohol. „Was uns dabei Riesenprobleme bereitet, ist, dass sich schon 12- bis 14-Jährige am Wochenende systematisch betrinken“, sagte Uwe Hemminger, leitender Psychologe der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Uniklinik Würzburg. Das gehe bis hin zum Gedächtnisverlust, erklärte er. Schwindender Familienhalt, frühe Arbeitslosigkeit oder auch eine zweifelhafte Wertewelt der Medien förderten die Tendenz zu depressiv gesteuerten Verhaltensweisen. Depressionen in jungen Jahren hätten ihre Ursache in genetischer Veranlagung oder andauernder Überforderung. „Eltern von depressiven Kindern müssen sich klar werden, dass sie nicht die Schuldigen sind.“ Signale wie andauernde Missstimmung, Appetitlosigkeit oder Schlafstörungen müssten die Eltern jedoch ernst nehmen. Die Behandlung beziehe aber stets die Eltern mit ein. Mit einer Kombination aus Psychotherapie, Elternarbeit und „nicht dämpfenden Medikamenten zur Regulierung des Serotonin-Haushalts“ lernten die Kinder, „dass es neben Grau auch noch ein Hellgrün und andere Farben in ihrem Leben gibt“.