Öko-Masterplan für Elbe : Nachhaltigkeit ist Trumpf
Dass Wasserbauer und Naturschützer die Unterelbe jetzt in die gleiche Richtung entwickeln wollen, ist erfreulich. Sollte das klappen, womöglich unter Einbeziehung der Landwirte hinter den Deichen, wäre das ein schönes Beispiel dafür, was mit nachhaltiger Entwicklung gemeint ist.
Kommentarvon Gernot Knödler
Nachhaltigkeit, von der Weltumweltkonferenz in Rio 1992 zum Leitbild für das 21. Jahrhundert erkoren, meint eine ausbalancierte Entwicklung von Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft. Wer es zulässt, dass der Kabeljau in der Nord- und Ostsee überfischt wird, steigert zwar den Profit der Trawler-Besitzer, macht aber auf lange Sicht viele Fischer arbeitslos. Eine solche Politik gefährdet das Ökosystem des Meeres, sie leert die Dörfer, zerstört traditionelles Gewerbe und vermehrt das Heer der Arbeitslosen.
Auch wer die Elbe über Jahrzehnte im großen Stil umgestaltet, darf sich nicht wundern, wenn ihm die kumulativen Folgen irgendwann aus dem Ruder laufen. Das Wissen über solche Zusammenhänge ist in einer entwickelten und reichen Gesellschaft wie der unseren meistens vorhanden. Daraus konkretes Handeln abzuleiten ist, wie das Beispiel Fischerei zeigt, schwierig, weil vielfältige unterschiedliche Interessen im Spiel sind.
Dass sich nun die drei Bundesländer an der Unterelbe auf einen ökologischen Masterplan für den gemeinsamen Fluss einigen, ist da schon fast ein Wunder.
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