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Archiv-Artikel

Neu im Kino

In einer Szene in „I Used to Be Darker“ lässt sich Abby (Hannah Gross) in den Pool fallen, der hinter dem Haus ihres Vaters installiert ist und in und um den zahlreiche zentrale Szenen des Films spielen. Diese eine Szene ist besonders schön, weil Abby eben nicht dynamisch in das sanft illuminierte Wasser springt oder elegant in es hineingleitet, sondern ansatzlos (und bekleidet) in den Pool hineinzusacken scheint. Der Pool ist für sie, was er für den Film als Ganzes ist: kein Ort, um Körper auszustellen oder zu trainieren, sondern ein Ort, der die Körperspannung löst, der die Extremitäten von ihren alltäglichen Funktionen befreit, der die Schwerkraft mindert – und den Film in glasklaren Bildern schweben lässt. Was nicht heißt, dass man in diesem Pool komplett relaxt ist: Gerade weil er es einem ermöglicht, eine Differenz in die Erfahrung des körperlichen Selbst einzuziehen, ist der Pool zugleich ein Medium der Reflexion. Regisseur Matt Porterfield hat bisher drei Filme gedreht, in allen tauchen an prominenter Stelle solche Pools auf: Aus den fast schon prototypischen Emblemen des Wohlstands werden bei ihm Orte, an denen man sich vor sich selbst entblößt. FSK