unterm strich
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Der World Cinema Fund (WCF) der Berlinale fördert fünf Filmprojekte aus Ägypten, Kirgisien, Mexiko, Argentinien und der Türkei. Die Jury des WCF – die Verleiherin Isabelle Dubar aus Frankreich, der Kurator Keith Shiri aus Simbabwe, der Programmkoordinator des Schweizer Fernsehens, Alberto Chollet, und der Berlinale-Direktor Dieter Kosslick – traf ihre Auswahl aus 80 eingereichten Projekten. Insgesamt wurden Fördergelder in Höhe von 290.000 Euro vergeben, teilten die Berliner Filmfestspiele am Mittwoch mit.

Und hier die fünf Filmprojekte: „L'Aquarium“ von Yousry Nasrallah entwirft ein soziales Panorama des heutigen Ägypten – von der Rolle der muslimischen Fundamentalisten über die Ängste der christlichen Minderheit bis zu den Problemen der Teenager. „Süt“ („Milch“) von Semih Kaplanoglu schildert eine Mutter-Sohn-Beziehung auf dem Land. „The Light“ von Aktan Arym Kubat erzählt von der Geschichte Kirgisiens, in der die Stromerzeugung eine große Rolle spielte. „Liverpool“ von Lisandro Alonso aus Argentinien handelt von einem Matrosen, der nach 20 Jahren in seine raue Heimat Patagonien zurückkehrt. „Stilles Licht“ von Carlos Reygadas aus Mexiko spielt in einer Gemeinde der mexikanischen Mennoniten, die im Norden des Landes leben und immer noch eine alte holländische Sprache sprechen. Nächster Einreichtermin für Förderanträge des WCF ist schon bald: am 3. August 2006.

Der tunesische Germanist Professor Mounir Fendri erhält den Jakob- und Wilhelm-Grimm-Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Der Preis ist mit 5.000 Euro und einem Forschungsaufenthalt an einer deutschen Hochschule dotiert. Mit Fendri werde ein Wissenschaftler aus einem nordafrikanischen Land geehrt, der zu den bedeutendsten Auslandsgermanisten und Literaturwissenschaftlern zähle, teilte der DAAD in Bonn mit. Unter anderem habe er wichtige deutschsprachige Texte ins Arabische übersetzt. Fendri hat in Heidelberg studiert und in Düsseldorf promoviert. Seit seiner Habilitation 1993 lehrt er an der Universität Tunis.

Ein Darmstädter Fachbuchverlag will verhindern, dass die Internet-Suchmaschine Google ohne Genehmigung Buchtexte aus Deutschland ins Netz stellen kann. Vor einer Zivilkammer des Hamburger Landgerichts begann gestern eine Verhandlung über einen Antrag des Verlages auf einstweilige Verfügung gegen das Internetprojekt Google Books. Sollte es eine Entscheidung zu Gunsten der Darmstädter geben, sei mit dem sofortigen Widerspruch von Google zu rechnen, erklärte ein Gerichtssprecher.