ISLAND WIEDER OBENAUF: WALMEHL-BIER WIRKT WUNDER

Dass Island schnell aus seiner Rezession herausgefunden hat, ist bekannt. Die Laxnesses und Olafsdottirs dieser Welt haben wieder Asche, die Elfen und Trolle in ihren Vorgärten zu alimentieren. Doch woher kommt die wiedergefundene Schlagkraft? Sie rührt nicht nur vom Nationalgetränk Brennivín her, dem teuflischsten Klaren der Welt. Nein, auch der gemeine Finnwal, das Wappentier der Wahrheit-Redaktion, trägt sein aalglattes Scherflein dazu bei. Denn Bier mit Finnwalmehl, „proteinreich und kaum fetthaltig“, so die Säugetier-Agentur dpa, ist das Getränk der Stunde auf den Thing-Plätzen der runderneuerten Isländer. Sein Erfinder, das kleine Brauhaus „Stedji“, preist sein 5,2-Promille-Bier als „sehr gesundes Getränk“ an, „zu echten Wikingern“ würden die Gerstensaftgenießer. „Prost und Skål!“, skandieren wir und sind doch gespalten: Mehl im Bier? Das schmeckt nach Talg und unguter Sämigkeit, bouquetmäßig so, als lecke man die Haut eines Wals ab. Doch wenn nur Finnwalmehlbier den Isländern wieder auf die Beine hilft: Sei’s drum! Noch einen Brennivín bitte. Oder doch lieber Hákarl, vergorenen Hai?