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Archiv-Artikel

Anschlag auf Lagerleiter?

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt wegen eines möglichen Anschlags auf den Leiter des Flüchtlingslagers in Bramsche, Conrad Bramm. Vier Radmuttern am linken Hinterrad des Privatwagens von Bramm seien gelockert und eine Mutter sei überdreht gewesen, sagte gestern der Osnabrücker Staatsanwalt Volker Brandt. Er bestätigte damit einen Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung. Hinweise auf einen möglichen Täter gebe es derzeit noch nicht, sagte Brandt. Auch ob es einen Zusammenhang mit den über Pfingsten von Aktivisten organisierten „Anti-Lager-Tagen“ gebe, stehe noch nicht fest.

Die gelockerten Radmuttern seien vor wenigen Tagen bei einer Autobahnfahrt aufgefallen, sagte Bramm. Sein Vorgesetzter Christian Lüttgau, Chef der Zentralen Aufnahme- und Ausländerbehörde (ZAAB) in Oldenburg, schloss ein Versehen beim Reifenwechsel durch die Werkstatt aus. Die Reifen seien im März gewechselt worden. „Wenn da ein Fehler gemacht worden wäre, wäre das schon früher aufgefallen“, sagte Lüttgau.

Die Mitarbeiter der Einrichtung in Bramsche seien in der Vergangenheit von Anti-Lager-Aktivisten privat bedrängt worden, sagte der Sprecher von Innenminister Uwe Schünemann (CDU), Klaus Engemann. So seien vor Privathäusern der Beschäftigten von Aktivisten Flugblätter verteilt worden. Der Minister habe daher bereits seine Solidarität mit den Mitarbeitern des Aufnahmelagers erklärt. dpa