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NACH DER BENZINWUT: JETZT KOMMT DIE BENZIN-WELLNESS

Was ist eigentlich aus der guten, alten „Benzinwut“ geworden, die Bild noch vor zwei Jahren heftig anfachte. Ist die inzwischen komplett verraucht? Damals standen die Benzinpreise auf einem Höchststand, und die Schlagzeilenschläger aus dem Hause Springer kannten nur eine Stimmung: „Die Autofahrer kochen vor Wut.“ Mittlerweile sind die Benzinpreise auf einen Niedrigstand gesunken: „Preise für Benzin und Diesel auf Zwei-Jahres-Tief gefallen“, meldete AFP gestern – und die Wutzündler kochen auf ganz kleiner Flamme. Wutschreie beherrschen sie eben besser als das Gegenteil. Apropos: Was ist eigentlich das Gegenwort zu Wut? Wohlwollen? Warmherzigkeit? Wellness? Wie wäre es, Bild startete statt einer dieser völlig blöd- und unsinnigen Kampagnen diesmal eine Wohlwollenwoche: „Benzin-Wellness!“ Mit Bildern von euphorischen Autofahrern, die begeistert am Tank schnüffeln. Von verzückten Frauen, die lüstern den Tankschlauch mit der Zunge abschlecken. Von hingerissenen Boulevardisten, die in alten Benzinfässern ölige Entspannungsbäder nehmen. Wir würden noch Öl auf die Wogen gießen.

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