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Archiv-Artikel

WAS MACHT EIGENTLICH ... Klaus Maria Brandauer? Höhere Mächte bemühen

Von BIS

Alte Häuser können etwas Magisches haben. Ein besonderer Geist wohne ihnen inne, sagt man dann. Meist hat das wenig mit übersinnlichen Phänomen zu tun, sondern mit Überraschungen, die zum Beispiel schon beim Renovieren auftauchen. Jeder, der in einem Altbau wohnt, kennt das, wenn er beim Hämmern oder Bohren auf hohle Wände stößt, die sämtliche Pläne für das schicke neue Hochbett zunichte machen. Bei der Renovierung des Admiralspalasts am Bahnhof Friedrichstraße sind die Bauarbeiter auf zwei kleine Räume gestoßen, die die Staatssicherheit einst zum Abhören der Gäste im Café im gleichen Haus genutzt hat.

Das Gebäude beherbergte zu DDR-Zeiten das Metropol-Theater. Zurzeit baut es Falk Walter, der unter anderem Betreiber des Konzerthauses Arena ist, zu einem riesigen Schauspielhaus um. Wenn nichts dazwischen kommt, will er es am 11. August eröffnen – mit Bertolt Brechts Dreigroschenoper. Der alte Punksänger Campino spielt dabei die Hauptrolle, der Schauspieler Klaus Maria Brandauer führt die Regie.

Doch ob das zu schaffen sei, könne er nicht beantworten, sagte Brandauer gestern. Die Proben fänden unter „widrigen Umständen“ statt, schließlich ist der Umbau noch in vollem Gange. Brandauer bemüht deswegen höhere Mächte und „hofft und betet“, dass der Zeitplan eingehalten wird. Und Mackie Messer – sprich Campino – meinte: „Man lernt bei den Proben halt auch viel über’s Bauwesen.“ So ist das eben mit dem Geist alter Häuser. BIS

Foto: AP