WOGEGEN DIE „EUROPÄISCHE AKTION“ MOBIL MACHT
: Zionismus und EU

Es sind die Farben der Europäischen Union (EU). Statt gelber Sterne prangt auf der Fahne aber ein gelbes Kreuz auf blauem Grund. Mit der EU will die „Europäische Aktion“ um ihren deutschen Repräsentanten Rigolf Hennig auch wirklich nichts gemein haben: Die „verderbliche“ Union gehört Hennig zufolge nämlich zum „ausbeuterischen Zionismus“. Und damit will die EA sich auskennen: So bekämpfe „die Israel-Lobby“ mit „Political Correctness“, „‚Volksverhetzungs‘-Paragraphen“ und „Rassen- und Völkermischung“ die „weißen Völker“.

Gegründet hat die EA vor knapp sechs Jahren der Schweizer Bernhard Schaub: als „Bewegung zur politisch-kulturellen Erneuerung ganz Europas“. Kurz zuvor hatte das deutsche Bundesinnenministerium den „Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitung des Holocaust Verfolgten“ (VRBHV) verboten. Für den prominenten Holocaustleugner Horst Mahler macht sich inzwischen die EA stark, die in sechs europäischen Ländern Dependancen unterhält – Schaub und Mahler kennen sich aus dem VRBHV.

So sehr sich die EA auch vorgenommen hatte, die angebliche Kriecherei Europas vor der amerikanisch-zionistischen Politik zu beenden: Wirklich wahrnehmen mochte das rechte Spektrum hierzulande sie zunächst nicht. 2013 dann konnte Hennig, selbst verurteilt wegen Volksverhetzung, verkünden, dass die Organisation „Laufbahn macht“. Zahlen nannte er nicht. Immerhin: Bei einschlägigen Aufmärschen oder auch Rechtsrockfestivals ist die Fahne der EA vermehrt zu sehen gewesen.

Vom niedersächsischen Verden aus betreibt der ehemalige NPD-Kommunalpolitiker Hennig die „Bewegung“ wider die „Dreieinigkeit“ aus Wall Street, Pentagon und Hollywood. Wachsenden Zuspruch für seine Vorträge – häufig bei der NPD – bescheren dem früheren Arzt, Jahrgang 1935, zuletzt wohl die Fiskal- und Wirtschaftskrise.

Hinweis: ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland