zweiter anlauf zum frauenprofessor : Hochschule braucht Dame-Programm
Computer sind lernfähig. Das weiß man, seit Arthur Samuel 1952 ein Dame-Programm entwickelt hat, das schon bald besser spielte,als sein Erfinder.
Kommentarvon Benno Schirrmeister
Zu deutlich mehr sind Maschinen nicht in der Lage. Aber verglichen mit der Informatik-Berufungskommission der Hochschule ist das schon viel.
Man erinnere sich: Als dort 2001 der Frauenstudiengang Informatik eingerichtet wurde, wollte das Gremium die Sache mit der Chancengleichheit nicht übertreiben. Und setzte die Bewerberin Ingrid Wetzel ganz hinten auf die obligatorische Dreierliste. Ein Unding, befand schon damals Bildungssenator Willi Lemke – und setzte Wetzel ein. Die hat jetzt Karriere gemacht. Also neue Ausschreibung, neue Kommission – und der alte Fehler. Wieder will man einen Herrn für diese Stelle, auf der ein Mann einfach nur peinlich wäre.
Leider ist es selbst im Fach Informatik nicht möglich, eine Berufungskommission durch ein Dame-Programm zu ersetzen. Und leider ist der Vorgang nur ein besonders krasses Beispiel für die deutsche akademische Männermauschelei: Frauen haben bundesweit 50 Prozent der Studienplätze, aber nur 13,6 Prozent der Lehrstühle inne, teilte gestern die Bremer Uni mit. Abhilfe schaffen kann nur – eine Professorinnen-Quote.