: Tragisch, aber unvermeidbar?
betr.: „Mit jeder Rakete wächst der Hass“, taz vom 17. 7. 06
Die Libanesen sterben aus Versehen – die Hisbollah hat es auf uns abgesehen: Diese Aussage beschreibt treffend die Lebenslüge der Israelis, die ihnen niemals Frieden bringen wird. Ich stelle mir vor, dass hier in Heidelberg einem israelischen Staatsbürger etwas zustößt – und bald darauf fliegen israelische Raketen auf die Autobahn. Das Haus der Familie, drei Häuser weiter von mir, wird zerschossen, weil dort arabische Migranten wohnen, und eine Rakete trifft auch meine Wohnung. Aus Versehen, versteht sich. Und erst wenn 100 Andersgläubige für einen Juden versehentlich ihr Leben gelassen haben, verraucht der Zorn der vor Waffen strotzenden Militärmacht. Diese Macho-Haltung zeigt das gesamte Ausmaß der unschuldigen, naiven Menschenverachtung, die offenbar nicht nur der Regierung, sondern auch einer einfachen Bürgerin innewohnt. Oder glauben die Israelis wirklich, dass ein Bombenteppich so etwas Ähnliches ist wie ein Autounfall wegen missachteter Vorfahrt – tragisch, aber gelegentlich unvermeidbar? KLAUS WESTERMANN, Neu-Edingen