Der Zug zum Jet : Wenigstens eine gute Idee
Manches braucht eben etwas länger. Natürlich könnte die Schienenanbindung des Flughafens Fuhlsbüttel schon lange Realität sein. Eine vorausschauende Verkehrspolitik in dieser Stadt hätte bereits vor 30 Jahren mit einer weisen Entscheidung dafür sorgen können, sorgen müssen.
Kommentarvon SVEN-MICHAEL VEIT
Die aber gab es nicht, und so kommt Hamburg noch immer die zweifelhafte Ehre zu, Europas größten internationalen Flughafen ohne Schienenanschluss zu haben. Von einem ICE-Bahnhof aber muss weiter geträumt werden, und selbst der relativ problemlos zu realisierende Schienenflieger zwischen Kieler Förde und Fuhlsbüttel steht weiterhin in den Sternen.
Auch die automobilen Folgen sind bekannt – die Airport-Autobahn zwischen A 7 und Sengelmannstraße war der bislang letzte unsinnige Versuch, den stetig wachsenden Ansturm auf die Rollbahnen in halbwegs geordnete Bahnen zu lenken.
Sämtlich sind dies Konsequenzen jahrzehntelanger Fehlplanungen und Untätigkeiten, allesamt Nebenwirkungen der fixen Idee, irgendwann vielleicht einmal bei Kaltenkirchen einen Großflughafen auf die Äcker zu planieren.
Nun also eine S-Bahn, deren Verwirklichung tatsächlich eine reale Perspektive ist. Sie wird zum Symbol werden für den Ausnahmefall, dass in dieser Stadt sinnvolle Verkehrsprojekte umgesetzt werden können. Viel zu spät zwar und nur halbherzig.
Denn bei nüchterner Betrachtung wird der Zug zum Jet bereits das Ende verkehrspolitischer Vernunft in Hamburg sein.