WAS MACHT EIGENTLICH ...… Gideon Joffe? : Solidarität fordern
Der Krieg im Nahen Osten und seine Verlängerung in die medialen Debatten sortiert mal wieder die Lager: Und auf welcher Seite stehen Sie? Verurteilt man israelische Bombardements, oder begrüßt man sie als Präventivmaßnahme gegen islamistischen Terror? Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Berlin, hat sich gestern klar positioniert: Von einer Israelreise zurückgekehrt, bei der er und andere jüdische Vertreter europäischer Länder auch Ministerpräsident Olmert trafen, erklärte er, Hisbollah und Hamas kämpften in einem „Stellvertreterkrieg“ für die Ideologien Irans und Syriens. Dagegen kämpfe „das kleine Israel für die Freiheitswerte der gesamten Welt“.
Auch er bedauere das Leid auf libanesischer Seite, so Joffe, der berichtete, dass die Delegation in Haifa mehrfach Schutzbunker aufsuchen musste. Die Flüchtlingsnot gehe aber aufs Konto der Hisbollah. Sie unterhalte Waffenlager in Wohnblocks und mache so die Bevölkerung zu menschlichen Schutzschilden. Damit hätten die Islamisten „für naive Westler eine Medienfalle aufgestellt“ und deutsche Politiker wie Heidemarie Wieczorek-Zeul seien „blindlings reingeplumpst“. Die Entwicklungsministerin hatte Israels Angriffe als „völkerrechtlich inakzeptabel“ kritisiert. Die Bombardierung eines UN-Postens, bei der gestern vier Blauhelmsoldaten starben, kommentierte Joffe nicht.
Für morgen (17 Uhr) ruft die Jüdische Gemeinde zu einer „Solidaritäts- und Aufklärungsveranstaltung“ auf dem Charlottenburger Steinplatz auf. CLP
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