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SYLVIA PRAHL
Warum sind die Dinosaurier ausgestorben?“, „Was ist eine Warteliste?“, „Warum heißt Lampe Lampe?“ Wenn ich mir tagsüber den Mund fusselig geredet habe, womöglich mit Nachdenken, dann ist es durchaus angenehm, wenn abends andere das Vorleseprogramm übernehmen. Schließlich wird das ja auch von einem Fragenkatalog flankiert. Eine Hybrid-Veranstaltung wird es, wenn man sich für die Lesung auf CD entscheidet. Selbst lesen: nein, Fragen beantworten: schon. Letzteres hält sich aber in Grenzen, wenn die Geschichte schon bekannt ist, bestenfalls kann sogar im Buch mitgeblättert werden. Bei uns hat jetzt Ulrich Noethen den Vorlesejob übernommen. Er liest uns Pettersson und Findus vor. „Ein Feuerwerk für den Fuchs“ und „Findus und der Hahn im Korb“. Vorneweg gibt es eine kleine launige Musik, und, etwas befremdlich, die Ansage, wer der Sprecher ist und wer die Produktionsfirma. Auf solcherlei Branding wurde früher verzichtet und niemand hat es vermisst. Aber die Lesung zaubert Glanz ins Kinderauge, den ich beim Vorlesen der Geschichte nicht erlebt habe – sicherlich nur, weil ich mich so aufs Vorlesen konzentrieren musste! Ulrich Noethen, der ab März auch als Pettersson im Kino zu sehen sein wird und bereits in vielen Kinderfilmproduktionen („Das Sams“, „Das fliegende Klassenzimmer“) mitgewirkt hat, liest die Pettersson-Geschichten entspannt und lebendig. Sein Pettersson nuschelt liebenswert, Findus ist zackig jung, der grimmige Nachbar Gustavsson quengelt dafür ein wenig sehr, wenn er in „Ein Feuerwerk für den Fuchs“ Pettersson vor dem nächtlichen Fuchsangriff auf die Hühner warnt. Es ist ein Vergnügen, Pettersson beim Ausklügeln des Plans zuzuhören, wie er dem Fuchs den Appetit auf die Hühner verderben will. Die explosive Tierliebhabergeschichte lässt anklingen, dass ein Plan, der nicht planmäßig aufgeht, nicht missglückt sein muss. In „Findus und der Hahn im Korb“ geht es um Eifersucht, wozu das Gefühl, zurückgesetzt zu sein, einen treibt und wie man sich mit einem nervigen neuen Mitbewohner arrangieren kann. Die Kompromissfindung, die allen Parteien hilft, das Gesicht zu wahren, ist aus dem Kinder-Diskurs-Alltag wohlvertraut. Findus kann den neuen Hahn auf dem Hof nicht leiden, er kräht einfach zu oft. Außerdem sind die Hühner, denen Noethen gackernd und gurrend Seele einhaucht, viel zu entzückt. Findus’ Versuch, den Hahn in Schach zu halten, hat weitreichende Konsequenzen, mit denen er leben lernen muss. Am Ende der CD gibt es noch ein Schlaflied. Wir haben allerdings entschieden, uns lieber selbst in den Schlaf zu singen. (Oetinger, 7,95 €)