: Kein Partner zum Verhandeln
betr.: „Doppeldeutiger „Waffenstillstand‘“, taz vom 25. 7. 06
Den Kommentar von Christian Semler habe ich mit Interesse gelesen, sehe darin aber ein häufig anzutreffendes Missverständnis der Lage im Nahen Osten. Wenn man Verhandlungen zwischen Israel und der Hisbollah oder der Hamas verlangt und davon einen Waffenstillstand erwartet, so geht das schlicht an der Realität vorbei. Beides sind Terrororganisationen, die sich mittels sozialer Betätigung Gefolgschaft unter den Ärmsten und Ansehen in der Weltöffentlichkeit verschaffen. Der Missbrauch ihrer eigenen Kindergärten und Krankenhäusern zum Schutz von Milizstützpunkten sollte sie eher diskreditieren als adeln. Selbst wenn bisher kein probates Rezept gegen asymmetrisch kämpfenden Terror gefunden wurde, so ist der Terrorist deshalb immer noch kein Partner, mit dem man auf Augenhöhe verhandelt. Das wäre eine Kapitulation und sicher der falsche Weg zum Waffenstillstand. STEFAN HIERMAIER, Freiburg
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