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Archiv-Artikel

„Sie können sich öffnen“

BILDUNG Die Ausstellung „LebenskunSterben“ gibt Anlass zur Themenwoche „Chancen des Alters“

Von KB
Renate Kösling, 58

■ ist Fachbereichsleiterin an der Bremer Volkshochschule

taz: Frau Kösling, was könnte die jüngere Generation bewegen, die Themenwoche „Chancen des Alters“ zu besuchen?

Renate Kösling: Besonders nach dem tragischen Ende der Loveparade in Duisburg ist Sterben ein Thema, das auch Jugendliche beschäftigt. Auch Schulklassen können die Ausstellung besuchen und LehrerInnen eine Schulung dafür erhalten. Schlussendlich wird jeder irgendwann in seinem Leben mit dem Thema konfrontiert. Außerdem werden ebenfalls Bereiche wie Kriegserfahrung oder Migration angerissen.

Es wird auch über gesellschaftliche Tabuthemen wie Partnerschaft im Alter gesprochen. Sind die Teilnehmer bereit, offen darüber zu reden?

Menschen können die Veranstaltungsreihe „Chancen des Alters“ nutzen, sich auch schwierig scheinenden Themen zuzuwenden. Sie können sich öffnen, um die sie interessierenden Fragen anzusprechen. In den vergangenen Themenwochen haben wir die Erfahrung gemacht, dass es viele Gespräche im Publikum gibt, wenn die Vortragsveranstaltung vorbei ist. Die kleinste Gesprächsgruppe hatte sieben Mitglieder, die größte sogar über 60.

Ist eine Bildungseinrichtung wie die Volkshochschule nicht der falsche Ort für derartige Gesprächsrunden?

Wie bieten gemeinsam mit anderen Organisationen Betroffenen und Interessierten einen neutralen Ort. Hier können sie hören, wie andere mit Themen wie zum Beispiel dem Sterben umgehen. Sie erfahren etwas über Beratungen und Selbsthilfegruppen. Viele wissen bereits, wo sie Hilfe in Anspruch nehmen können, nur fehlt ihnen noch der Anstoß, das anzunehmen. Den Mut möchten wir ihnen machen. INT.: KB

Themenwoche „Chancen des Alters“: Ab 10 Uhr, Volkshochschule. Ausstellung „LebenskunSterben“: Kulturkirche St. Stephani