die taz-empfehlung
: Freibier und freier Eintritt

Für eine Musikkneipe ist das ein sehr solides Alter: 30 Jahre wird das „Knust“ alt, genauer 27 plus drei. Denn 2001 wurde der Betrieb in der Brandstwiete 2 eingestellt, als das alte Gebäude aus mehr oder minder einleuchtenden Gründen einem Neubau weichen musste. In das neue Domizil, die alte Rinderschlachthalle am Neuen Kamp, nahm man die Entdeckerfreude mit: Wer in Hamburg und Umgebung fähiges Mitglied etwa der Folk- und Rockabilly-Szene ist, hat beachtliche Chancen, sich im Knust wiederzufinden. Der Schuppen startete einst als Folk- und Jazz-Club mit freiem Eintritt, verlegte sich in den 80ern auf Rock, Newcomer – und zahlende Gäste. Und erinnert sich heute nicht ohne Stolz, dass „REM“ von den vier Auftritten ihrer ersten Europatournee in den 80er Jahren zwei im Knust absolvierten.

Es folgte eine Strukturkrise, die zum Verzicht auf Livemusik führte, an deren Stelle Engtanzfeten traten, die die Betreiber selbst als „klebrig und legendär“ bezeichnen. Ende der 80er wiederauferstand das Knust als Live-Club und bat unter anderem „Fury in the Slaughterhouse“ zu sich.

Seit dem Umzug in den Neuen Kamp richtet man neben einem soliden Indie-Konzertbetrieb auch die Fanparties für den benachbarten FC St. Pauli aus, die Zöglinge des Labels „Grand Hotel von Cleef“ finden sich ein, und abgesehen davon will man, so Mitbetreiber Norbert Roep, Heimstätte für alle „Subformationen im Rock‘n‘Roll- und Pop-Geschäft“ sein. Heute gratulieren ab 20 Uhr bei 100 Liter Freibier und freiem Eintritt „Pay TV“, „Navel“ und „Helldriver“. Und morgen wird weitergefeiert. GRÄ

Einlass 19 Uhr, Neuer Kamp 30