Mobilkraftwerke
: Entwicklungshilfe im Kleinformat

Die Idee, transportable Windkraftanlagen zu bauen, klingt so einfach, dass man sich fragt, warum nicht längst jemand drauf gekommen ist. Ganz neu ist der Ansatz auch nicht. Aber die Clausthaler Forscher haben ihn – inspiriert durch die universellen Qualitäten des Standardcontainers – perfektioniert.

Kommentarvon JAN KAHLCKE

Die Kiste kann man in alle Welt schippern und zumindest überall dort hinbringen, wo es Straßen gibt. Vor Ort noch ein paar Teile zusammenstecken, einstöpseln – fertig. Und der Clou: Man kann den Container einfach abschließen, Generatorenklau ausgeschlossen. Damit ist das Mini-Windkraftwerk ideal geeignet für die Zwecke von Hilfsorganisationen – oder Armeen.

Aber auch entlegene Gemeinden in aller Welt könnte man mit der Stromkiste beglücken. Wo Elektrizität bisher nicht mehr als ein Fremdwort ist, könnten abends Glühbirnen leuchten und Fernseher laufen. Das Schöne ist: Die Elektro-Container werden schon zum Preis eines Mittelklassewagens zu haben sein.

Damit rückt praktische Entwicklungshilfe auch für kleine Akteure in den Bereich des Möglichen. Deutsche Kommunen können für ihre Partnerdörfer in Afrika eine Kiste Strom springen lassen, Kirchengemeinden oder Schulen für ein bisschen Windkraft in der Dritten Welt sammeln. Und das alles auch noch ökologisch unbedenklich.

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