: Unangemessener Tonfall
betr.: „Nahost in Flammen“
Im Leserbrief von Knut Mellenthin heißt es, Micha Brumlik habe in seinem Kommentar „wahrheitswidrig“ geschrieben, die Hisbollah quäle die israelische Bevölkerung aus Judenhass seit Monaten mit Raketen. Hierzu möchte ich anmerken, dass es in den Monaten vor der jetzigen militärischen Offensive Israels im Libanon an der Nordgrenze wiederholt zu bewaffneten Provokationen durch die Hisbollah gegenüber Israel gekommen ist. Der Vorwurf, Micha Brumlik schreibe wissentlich die Unwahrheit, ist daher nicht nur im Tonfall unangemessen, sondern auch in der Sache falsch.
In einem ähnlichen Tonfall äußert sich auch Wolfgang Wiemers, indem er Micha Brumlik „weniger Sachkenntnis als vielmehr Vor- und Fehlurteile“ unterstellt. Rolf Walther schließlich kommentiert in seinem Leserbrief den Kommentar Micha Brumliks mit den Worten, Israel müsse sich von einem „Schurkenstaat zum Rechtsstaat entwickeln“ und schlägt hierfür unter anderem die Einsetzung eines „internationalen Kriegsverbrechertribunals“ sowie die „Ausstellung internationaler Haftbefehle gegen die Hauptverantwortlichen“ vor. Die Bezeichnung Israels – einer parlamentarischen Demokratie – als „Schurkenstaat“ bedient eine undifferenzierte politische Rhetorik und geht damit eindeutig zu weit. Kein anderer Konflikt strapaziere die politische Urteilskraft mehr als dieser, schreibt Micha Brumlik. Gerade deshalb sollte die öffentliche Diskussion hierzu differenziert geführt werden. CORNELIA VON EINEM, Berlin