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Stadt Göttingen rettet insolventes Theater

FINANZEN Wegen Betrugs ist das Junge Theater in Göttingen insolvent. Nun springt die Stadt ein

Was sie mit dem Geld gemacht hat, scheint noch nicht abschließend geklärt zu sein

Das wegen eines Betrugsfalles insolvente Junge Theater (JT) in Göttingen ist zumindest vorerst gerettet. Die Stadt werde dem Insolvenzverwalter bis zum Jahresende einen monatlichen Zuschuss von knapp 50.000 Euro zahlen, teilte ein Sprecher am Dienstag mit. Dies habe der Verwaltungsausschuss des Stadtrates einstimmig beschlossen. Er sei damit dem Votum des Kulturausschusses gefolgt. Spätestens bis Mitte der neuen Spielzeit solle geklärt sein, ob mit diesem Zuschuss ein kostendeckender Theaterbetrieb möglich ist.

Das JT hatte Insolvenz anmelden müssen, weil die Buchhalterin rund 300.000 Euro veruntreut haben soll. Sie soll dem Aufsichtsrat zudem in den Jahren 2007 bis 2009 gefälschte Jahresabschlüsse vorgelegt haben. Die Staatsanwaltschaft Göttingen ermittelt noch.

Was die verdächtige Buchhalterin mit dem Geld gemacht hat, scheint noch nicht abschließend geklärt zu sein. Möglicherweise habe sie zumindest einen Teil des Betrages auf unkorrekte Weise auch zur Aufrechterhaltung des Theater-Spielbetriebes benutzt, hieß es aus der Stadtverwaltung. Das JT hatte bereits im Jahr 2003 Insolvenz anmelden müssen. (dpa)

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