: Stumme Bilder
Die Internationalen Stummfilmtage in Bonn zeigen schwarz-weiße Schätzchen aus der Frühzeit des Kinos
Für Musiker und Komponisten gab es in den guten alten Zeiten, als die Bilder laufen lernten, ein schier unerschöpfliches Betätigungsfeld: die Begleitung von Stummfilmen. In jedem Kino stand mindestens ein Klavier, viele Lichtspielhäuser engagierten aber auch Bands wenn nicht sogar ganze Orchester, um für die tonlosen Bilder eine stimmungsvolle Atmosphäre zu schaffen. Mit der Einführung des Tonfilms ist diese Kunstform naturgemäß obsolet geworden – zumindest fast. Bis heute gibt es eine nicht geringe Zahl von Cineasten, für die Zeit des Stummfilms – samt live-Untermalung – weiterhin das Größte ist, was die Leinwand zu bieten hat.
Das Mekka für Traditionalisten dieser Art liegt seit 22 Jahren jeden Sommer in Bonn. Bei den Internationalen Stummfilmtagen legt man nicht nur bei der Filmauswahl großen Wert auf große Namen. Dieses Jahr begleiten renommierte Musiker wie Gabriel Thibaudeau, Joachim Roderburg mit dem SchlagEnsemble H/F/M, Günter Buchwald, Aljoscha und Sabrina Zimmermann sowie Jürgen Kurz die Filmklassiker – als Solisten oder im Duo am Flügel, an Perkussion und Violine, mit eigenen Kompositionen und Improvisationen.
Eröffnet wird das Festival morgen Abend mit dem Hollywoodmärchen „Der Dieb von Bagdad“ (1924), einem der opulentesten Filme der Stummfilmzeit, der Douglas Fairbanks zum Superstar machte. SUG
10. bis 20 August, jeweils 21.15 Uhr, Arkadenhof der Bonner Universitätwww.film-ist-kultur.de