: Verstärkte Kontrollen nach Terroralarm
Flughäfen verschärfen Sicherheitsvorkehrungen, zahlreiche Flüge werden abgesagt. Körting: „Bedrohung hält an“
Nach der Vereitelung von Terroranschlägen gegen Flugzeuge auf dem Weg von London in die USA sitzt der Schrecken auch in Berlin tief.
Britische Sicherheitskräfte hatten nach eigenen Angaben mit einem massiven Anti-Terror-Einsatz „Massenmorde“ verhindert. Nachdem die Schreckensmeldungen die Berliner Behörden erreichten, waren die Fluggesellschaften die ersten, die reagierten. Bis zum Nachmittag fielen nach Angaben des Sprechers der Flughafengesellschaft, Ralf Kunkel, auf den Flughäfen Tegel und Schönefeld insgesamt 13 Verbindungen von und nach Großbritannien aus. Betroffen waren Flüge der Gesellschaften Easy Jet, Air Berlin und British Airways mit Abflügen bis um 22.45 Uhr. Einem um 8.15 Uhr in Tegel gestarteten Flieger war der Zugang zum britischen Luftraum verwehrt worden; er musste umkehren. Erhebliche Verspätungen mit bis zu einer Stunde gab es auch auf anderen europäischen Routen.
Die Sicherheitskräfte auf den Berliner Flughäfen mussten auf Anweisung des Bundesinnenministeriums unverzüglich die Vorkehrungen für die Luftsicherheit in Deutschland erhöhen. Deutlich mehr Gepäckstücke wurden daraufhin „per Hand“ nach verdächtigen Gegenständen durchsucht, sagte Kunkel. Anders als in Großbritannien sei aber weiterhin erlaubt, Handgepäck mit in die Maschinen zu nehmen. Am Flughafen Tegel bildeten sich bereits am frühen Morgen lange Schlangen. Für die kommenden Tage wird Fluggästen empfohlen, frühzeitig vor Abflug zu den Sicherheitskontrollen zu erscheinen.
Innensenator Ehrhart Körting (SPD) sah gestern zunächst keinen Anlass, die Sicherheitsvorkehrungen für Botschaften und potenziell gefährdete Gebäude zu verstärken. Er hatte gestern Vormittag sofort eine Runde einberufen, bei der neben Mitarbeitern seiner Behörde auch Vertreter vom Verfassungsschutz und der Polizei anwesend waren. Die Sicherheitsbehörden des Landes verträten „übereinstimmend die Auffassung“, dass eine Erhöhung der Standards in diesem Bereich nicht erforderlich sei, sagte der Innensenator. Über mögliche andere Konsequenzen stehe das Land Berlin mit den Sicherheitsbehörden des Bundes und der anderen Länder in engem Kontakt. „Der Vorfall zeigt erneut, dass die Bedrohung der demokratischen Staaten durch den Terrorismus anhält“, sagte Körting. Felix Lee
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