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Nicht schön, wenn man sein Leben lang als Schauspielerin gearbeitet hat, dann stirbt und alle Nachrufe drehen sich um die Stasivorwürfe, die man kurz vor dem Tod noch gerichtlich hat aus dem Feld schlagen lassen. Die Schauspielerin Jenny Gröllmann ist am Mittwoch in Berlin im Alter von 59 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben. Gröllmann, eine der prominentesten DDR-Schauspielerinnen, wurde nach der Wende auch deutschlandweit bekannt. Sie spielte in Rollen wie „Liebling Kreuzberg“ mit Manfred Krug und in den Krimiserien „Tatort“ und „Polizeiruf 110“. Sie erlag einem Krebsleiden, teilte ihr Management mit.
In jüngster Zeit war sie wegen Vorwürfen ihres Exmannes, des Schauspielers Ulrich Mühe, für die Stasi gearbeitet zu haben, in die Schlagzeilen geraten. Das Landgericht Berlin bestätigte Anfang Juli eine im April erlassene einstweilige Verfügung, wonach Mühe sie nicht als „Inoffizielle Mitarbeiterin der DDR-Staatssicherheit“ bezeichnen darf. Die gebürtige Hamburgerin ist die Tochter des Bühnenbildners Otto Gröllmann (1902–2000) und seiner Frau Gertrud, einer Theaterfotografin. Die Familie zog 1949 nach Schwerin, später nach Dresden. In Berlin studierte Gröllmann Schauspiel und war viele Jahre am Maxim Gorki Theater beschäftigt. Sie hinterlässt zwei Töchter.