: Überwachungsstaat à la DDR
betr.: „Mehr Sicherheit auf den Bahnhöfen“, taz vom 4. 8. 06
Ich kann den Ruf vieler konservativer Politiker nach mehr Sicherheit in unserem Lande nun bald nicht mehr hören! Mit mehr Überwachung durch Videokameras auf Flughäfen, Bahnhöfen und markanten Plätzen löst man das Problem der Gefahr von Terror und Diebstahlsdelikten nun wirklich nicht, auch wenn das Politiker der Bevölkerung immer wieder gerne einreden wollen. Sollte unsere Regierung vielleicht nicht viel mehr dafür Sorge tragen, dass sie in internationalen Konflikten mehr diplomatisches Geschick beweist und im eigenen Land mehr gerechtere Verhältnisse herrschen?
Auch „Hartz IV“ und damit ein stetiges Ansteigen der Armut tragen zur Steigerung der Kriminalität bei und ich kann’s den Leuten noch nicht mal verdenken! Was sollen also weitere Überwachungskameras bewirken? Ich habe nichts zu verbergen, doch ich wehre mich dagegen, dass Aufzeichnungen und Daten von mir gespeichert werden, die unter Umständen „in die Behördenmühlen“ geraten, dann missbraucht oder gar verwechselt werden und zu argen Schwierigkeiten mit den Ordnungsbehörden führen könnten! Außerdem ist es noch nicht so lange her, da hat unsere Regierung sich über die Machenschaften der Stasi und des DDR-Überwachungsstaates mokiert: Nun streben wir denselben Überwachungsstaat an! Das kann doch wohl nicht wahr sein! THOMAS HENSCHKE, Berlin