: Klinikhygiene auf dem Prüfstand
KRANKENHÄUSER Bundesgesundheitsministerium will Hygienevorschriften mit den Ländern erörtern. Ein dritter Säugling stirbt nach verseuchter Infusion
BERLIN/MAINZ rtr/taz | Nach dem Tod dreier mit verseuchter Nährlösung behandelter Babys an der Uniklinik Mainz stehen die Hygienevorschriften für Krankenhäuser auf dem Prüfstand. Das Bundesgesundheitsministerium kündigte am Dienstag in Berlin an, mit den für die Krankenhaushygiene zuständigen Ländern zusätzliche Regelungen zu erörtern. Zudem wurden in der schwarz-gelben Koalition Forderungen nach bundesweit gültigen Vorschriften laut.
Drei Tage nach den ersten Todesfällen war immer noch unklar, ob die Nährlösung Todesursache war und wie sie kontaminiert wurde. Am Montagabend war ein drittes Baby gestorben. Insgesamt hatten elf Säuglinge mit Darmbakterien verunreinigte Infusionen erhalten.
Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn, warf den Kliniken vor, zu wenig für die Hygiene zu tun. „Mehr als 600.000 Infektionen pro Jahr in Krankenhäusern sind ein Skandal“, sagte er.
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