: König der Revolutionäre
MAHLER-JAHR Zum seinem 150. Geburtstag und 100. Todestag ist in Hamburg das gesamte Werk Gustav Mahlers zu hören
VON ROBERT MATTHIES
150 Jahre alt wäre er dieses Jahr geworden, zum 100. Mal jährt sich sein Todestag und acht Jahre seines Lebens hat er in Hamburg gelebt und gearbeitet: Von 1891 bis 1897 war Gustav Mahler Erster Kapellmeister am damaligen Stadt-Theater, der heutigen Hamburgischen Staatsoper; hier vollendete er seine bahnbrechende 2. Sinfonie, die seinen Vorgänger Hans von Bülow noch in „nervöses Entsetzen“ geraten ließ und Johannes Brahms veranlasste, Mahler zum „König der Revolutionäre“ zu ernennen.
Gründe genug, den seinerzeit gefeierten wie gefürchteten und im Rückblick seiner Zeit vorauseilenden Komponisten, Dirigenten und Operndirektoren auch in Hamburg umfassend zu feiern: In der Konzertsaison 2010/11 wird in einem gemeinsamen Programm von Elbphilharmonie, NDR Sinfonieorchester, den Philharmonikern Hamburg und dem Schleswig-Holstein Musikfestival sowie weiterer Partner vom Ensemble Resonanz bis zur Hochschule für Musik und Theater das gesamte Werk Gustav Mahlers zur Aufführung gebracht.
Am Montag beginnt das umfassende Programm, in dessen Zentrum Sinfonik und Lieder stehen – die beiden Gattungen, mit denen sich Mahler nahezu ausschließlich auseinandergesetzt hat – mit dem „Lied von der Erde“, das Mahler selbst als „meine Neunte“ bezeichnete. Dirigiert wird das NDR Sinfonieorchester von Alan Gilbert, der 2005 seine erste Saison als Erster Gastdirigent bereits mit diesem Stück beschlossen hat. Zu hören ist am Montag eine Neu-Interpretation für Tenor und Bariton, für die Gilbert neben dem Tenor Peter Seiffert Thomas Hampson zur Seite steht. Der US-amerikanische Bariton gilt als einer der bedeutendsten Mahler-Interpreten der Gegenwart. Zu hören ist außerdem Jean Sibelius’ 7. Sinfonie.
■ „Lied von der Erde“: Mo, 30. 8., 20 Uhr, Laeiszhalle, Johannes-Brahms-Platz; Alle Information zu „Mahler in Hamburg“ finden sich unter www.mahler-in-hamburg.de