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Archiv-Artikel

„Mit doppeltem Netz“

INFOVERANSTALTUNG Die Bremer Uni stellt ihr Programm für Frühstudierende vor

Von THA
Eva-Maria Feichtner, 38

■ ist Professorin für Algebra an der Uni Bremen

taz: Frau Feichtner, unterscheiden sich die frühstudierenden SchülerInnen von Ihren anderen Studierenden?

Eva-Maria Feichtner: In einer meiner letzten Grundvorlesungen saßen zwei Frühstudierende. Normalerweise besuchen die Mathematik- oder Lehramtssudenten im ersten und zweiten Semester – die Schüler wären mir dort aber nicht aufgefallen, wenn ich es vorher nicht gewusst hätte. Sie erleben die gleichen Probleme, Hürden und Erfolge wie alle anderen Studenten.

Die wären?

Für viele ist es eine Herausforderung, sich im universitären Rahmen, in Veranstaltungen mit bis zu 150 Leuten zurechtzufinden. Die Anonymität ist eine andere und wir Lehrende können nur selten individuelle Rückmeldung geben wie es in der Schule üblich ist.

Können die SchülerInnen mithalten oder springen sie ab?

In meiner Vorlesung haben sie mitgehalten. Einer hat sogar die Fortsetzungsveranstaltung besucht und die Prüfung abgelegt – mit einer 1,0. Das hat mich schon überrascht, anhand der Prüfung hätte ich nie gedacht, dass er eigentlich Schüler ist.

Welche Voraussetzungen braucht es für ein Frühstudium?

Die Initiative muss von den Schülern selbst ausgehen. Sie müssen entscheiden, ob sie neben der Schule die Kapazitäten dafür haben. Das Frühstudium ist aber wie Studieren mit Netz und doppeltem Boden. An der Uni leisten die Schüler nicht das volle Pensum eines Semesters. Sie suchen sich einzelne Veranstaltungen aus, denen sie sich dann intensiv widmen. INTERVIEW: THA

Ab 17 Uhr, Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5