Kita-Schulden

Umfrage ergab: rund 3.500 Eltern sind im Rückstand. GAL berichtet von Zwangsabmeldungen der Kinder

Ein Kita-Platz kostet je nach Einkommen und Größe zwischen 26 und 396 Euro, seit einem Jahr kommen noch 13 Euro fürs Essen dazu. Für manche Eltern ist dies offenbar zu viel, wie jetzt eine Umfrage unter den rund 800 Kitas ergab. „Rund 3.500 Eltern sind aktuell bei ihren Kitas den Beitrag schuldig“, erklärte gestern die SPD-Jugendpolitikerin Andrea Hilgers. Dies sei eine „erste Schätzung“ aus der von SPD, GEW und der Professorin Petra Strehmel im Mai durchgeführten Studie, die gerade ausgewertet wird.

In nahezu 60 Prozent der befragten Kitas taucht das Problem auf. Hilgers rechnete hoch, dass sechs bis sieben Prozent der Eltern betroffen sind. Viele wichen „aus Scham“ Gesprächen mit Erziehern aus und meldeten ihr Kind „unter Umständen sogar ab“. Die GAL-Abgeordnete Christiane Blömeke hatte bei Kita-Besuchen gar von Zwangsabmeldungen der Kinder erfahren und wollte nun in einer Senatsanfrage wissen, wie häufig dies passiere und ob in solchen Fällen die Sozialen Dienste informiert werden. Da der Senat dies verneinte und keine Zahlen hat, sieht Blömeke hier eine weitere Lücke im Kinderschutz: „Uns sind einige Fälle bekannt, wo Kinder aus dem Blickfeld verschwinden.“

SPD und GAL wollen in der Bürgerschaft Gegenmaßnahmen beantragen. Kaija Kutter