Bedingung: Garantiert autofrei

betr.: „Immer schön sachlich bleiben“, taz vom 18. 8. 06

Die Mär von den „fehlenden Investoren für das geplante Autofreie Stadtviertel an der Chausseestraße“ wird von interessierten Kreisen offenbar immer noch gerne aufgetischt. Fakt ist jedoch, dass wir uns bei dem Interessenbekundungsverfahren für das Gelände 2001/2 als Planungs- und Investorengemeinschaft beteiligt hatten: Es gab Investoren für Wohnungsbau, Gewerbe- und Sportflächen, die sich jedoch nur unter der ungewöhnlichen Bedingung beteiligten, „dass das Vorhaben garantiert autofrei wird“. Warum der Senat danach das entscheidende Bieterverfahren nicht wie im Frühjahr 2002 angekündigt auslobte, sondern 19 Monate verschleppte, bleibt sein Geheimnis. Unter der Hand hörte man, dass sich an diesem Bieterverfahren außer uns niemand beteiligen wollte. Das wäre eine Schlappe für Stimmann gewesen, der unsere autofreie Planung von Beginn an vehement ablehnte und unbedingt seinen alten Entwurf des Ideenwettbewerbs von 1995/6 durchsetzen wollte, für den er jedoch keine Investoren fand. So kam es, dass im Oktober 2003 auch Stimmann selbst vom BND-Umzug überrascht wurde, und damit war auch unser autofreies Projekt erfolgreich verhindert worden.

Und wer denkt denn, dass es angesichts von fast 50 Prozent autofreien Haushalten in dieser Stadt keine Nachfrage für autofreies Wohnen gibt?! MARKUS HELLER, Berlin