Medienticker

Jörg Schönenborn (41), Fernsehchefredakteur beim WDR, macht Werbung für ungedrehte Eier. Er hat angekündigt, dass die ARD im kommenden Herbst mehrere so genannte „Presenter-Reportagen“ im Ersten Programm zeigen will. Nach jetzigem Stand sollen diese 30-minütigen Reportagen auf dem Sendeplatz von „ARD-exclusiv“ mittwochs um 21.45 Uhr ausgestrahlt werden, erklärte Schönenborn gegenüber dem Medienfachdienst Funkkorrespondenz. Die Filme seien größtenteils noch nicht fertiggestellt. Über die genaue Sendeplanung soll noch vor Ende der Sommerpause entschieden werden, so Schönenborn weiter. ARD-Chefredakteur Thomas Baumann wollte sich auf Anfrage noch nicht zu den neuen Plänen äußern. Am Projekt „Presenter-Reportage“ arbeiten seit mehreren Monaten Redakteure der ARD-Anstalten SWR, NDR und WDR gemeinsam in einer Arbeitsgruppe, der unter anderem Thomas Leif, Rita Knobel-Ulrich, Georg Restle und Petra Nagel angehören. Die drei Sender sollen jeweils zwei Filme im Presenter-Stil liefern. Beim WDR beispielsweise produziert Georg Restle die Stücke „Zu Tode gespart: Verlierer und Gewinner im Gesundheitspoker“ und „Ein Volk im Rausch: Saufen wir alle zu viel?“. Kernelement einer Presenter-Reportage ist der Filmautor, der auch prägnant im Bild zu sehen ist. Er soll nicht nur erklären, sondern darüber hinaus selbst in die Handlung eingreifen und kommentieren, wie es etwa US-Filmemacher Michael Moore sehr erfolgreich vorexerziert. Ziel ist es letztlich, mit dem Presenter-Format neue journalistische Präsentationsformen im Fernsehen zu entwickeln. (taz)

Claus Theo Gärtner (63), „Matula“-Darsteller, macht vor, wie man keine Angst vor dem verschobenen Rentenalter haben kann: Auch nach 25 Jahren im ZDF-Krimi „Ein Fall für zwei“ will er weiter drehen. „Ich werde ja nicht plötzlich Hecke schnippeln mit 65 und sagen: Ab jetzt kassiere ich Pension“, sagte Gärtner gestern. Wie lange er noch den Privatdetektiv Josef Matula gebe, sei zwar offen, aber: „Solange die Einschaltquoten so hoch sind und die Leute uns immer noch gerne sehen, mache ich das gerne weiter.“ „Ein Fall für zwei“ hat nach ZDF-Angaben durchschnittlich sechs Millionen Zuschauer. (dpa)