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Archiv-Artikel

Rieger will bald Hotelier sein

Der rechtsextreme Hamburger Anwalt Jürgen Rieger glaubt an den baldigen Zuschlag für ein leer stehendes Hotel in Delmenhorst. „Nächste Woche soll das über die Bühne gehen“, sagte Rieger gestern zur dpa. Der Besitzer wolle ihm die Immobilie schenken, um das Vorkaufsrecht der Stadt auszuhebeln. Einer Klage der Stadt sieht Rieger gelassen entgegen: “Dann sollen sie doch klagen, in der Zeit kann ich das Hotel schon öffnen und betreiben“, erklärte Rieger, der das Hotel nach eigenen Angaben für Schulungszwecke oder NPD-Parteitage nutzen will.

„Wir müssen davon ausgehen, dass er es ernst meint“, sagte eine Sprecherin des Verfassungsschutzes. Allerdings gebe es auch „immer wieder Fälle, wo Jürgen Rieger sehr viel ankündigt und wenig in die Tat umsetzt.“ Als Beispiel nannte sie den Heisenhof in Dörverden, den Rieger wegen behördlicher Auflagen nicht nutzen kann, aber auch ein Kino-Center in Hameln, das inzwischen zum Kauf angeboten wird. Die Initiative „Für Delmenhorst“ hatte gestern Abend 836.000 Euro für den Kauf des Hotels gesammelt.

Auch Werder Bremen unterstützt die Proteste der Delmenhorster mit einer Benefiz-Trikot-Versteigerung. „Ganz Deutschland darf Delmenhorst in seinen Bemühungen nicht allein lassen“, sagte SPD-Generalsekretär Hubertus Heil bei einem Besuch vor Ort. Heil lobte das Engagement der Bürger gegen den Verkauf als „bewundernswert und beispielhaft“. taz