in aller kürze

Kurnaz: Kein Termin

Der Zeitpunkt einer Freilassung des im US-Gefangenenlager Guantánamo festgesetzten Bremers Murat Kurnaz ist weiter offen. Das teilte gestern die Bundesregierung mit. Am Dienstagabend hatte die türkische Regierung bestätigt, der seit vier Jahren menschenrechtswidrig Inhaftierte werde am Mittwoch frei kommen. Dem stellvertretende Sprecher der Bundesregierung Thomas Steg zufolge würden die Gespräche zwischen deutschen und amerikanischen Behörden jedoch noch andauern. „Wir würden eine Freilassung begrüßen“, so Steg. Wann die Gespräche abgeschlossen wären und wann Kurnaz frei komme, sei aber weiterhin unklar. Kurnaz war nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in Pakistan festgenommen worden und 2002 in das Lager auf Kuba gebracht worden. Auch sein Bremer Anwalt Bernhard Docke kannte gestern weder Ort- noch Zeitpunkt der geplanten Freilassung. AP/taz

Neues bei Grass

Personelle Veränderungen in ihrem Kuratorium hat die Günter Grass-Stiftung Bremen gestern bekannt gegeben. Zum neuen Vorsitzenden des Gremiums wurde nach dem Ausscheiden von Henning Scherf der Publizist und NDR-Redakteur Hanjo Kesting gewählt. In den Vorstand berufen wurde der neue Präsident der International University of Bremen, Joachim Treusch. Der Physiker übernahm damit den Posten seines Vorgängers an der IUB, Fritz Schaumann. Die Verbindung von Grass-Stiftung, Scherf und IUB hatte im Jahr 2004 anlässlich der so genannten e.on-Spende für Wirbel gesorgt: Das Geld war über die Senatskanzlei und am Parlament vorbei an Privat-Uni und Stiftung geflossen.

Bremen lockt Schläfer

Einen klaren Anstieg bei den Übernachtungszahlen und bei den Ankünften vermeldet die Bremer Touristikzentrale. Nachdem im Jahr 2005 ein deutlicher Rückgang verzeichnet wurde, kamen 2006 sogar mehr Gäste als im Rekordjahr 2004 an die Weser. Seit 1993 habe sich die Zahl der Tagestouristen sogar verdoppelt. Insgesamt wurden 337.032 Ankünfte und 605.634 Übernachtungen in der Stadt gezählt. Im Schnitt blieben die Gäste 1,8 Nächte in Bremen. „Die langfristig angelegte Tourismusstrategie Bremens geht auf“, kommentierte der Geschäftsführer der Touristik-Zentrale, Peter Siemering, den Erfolg.

Alle miteinander

In einer öffentlichen „interreligiösen Friedensandacht“ wollen Gläubige aus sieben Religionen am Sonntag im Bremer Rathaus für Versöhnung im Nahen Osten beten. Daran nehmen nach Angaben des Senats Juden, Christen, Muslime, Buddhisten, Hindus, Aleviten und Bahai teil. Die Andacht beginnt um 16 Uhr. Die Vertreter der Religionen treffen sich seit drei Jahren regelmäßig im Bremer Rathaus.