: Heimspiel für die Soziokultur
Vor 25 Jahren öffnete das selbst verwaltete Stadtteilkulturzentrum goldbekHaus in Winterhude seine Türen für die lokale Soziokultur. Von heute bis zum Sonntag wird mit dem Projekt „Heimspiel“ das Jubiläum ordentlich gefeiert
Anfang der 70er steht es um die Freizeitmöglichkeiten im südlichen Winterhude schlecht. Das Altbauquartier aus der Jahrhundertwende mit seinen zumeist kleinen Wohnungen gehört zu den hoch verdichteten Wohnquartieren der Stadt, offene Spiel- und Freizeitflächen gibt es kaum. Allerdings beginnen die BewohnerInnen, sich zunehmend für ihre Belange zu engagieren. Eine Flächensanierung kann verhindert werden, eine erste Initiative zur Gründung eines Bauspielplatzes am Poßmoorweg gründet sich.
Kurz darauf entsteht die Idee für ein Generationen übergreifendes Zentrum für Stadtteilkultur. Erste Angebote entstehen und finden in der Bücherhalle, der Altentagesstätte oder Schul- und Kirchenräumen statt. Regelmäßige Veranstaltungen und Gruppenangebote und nicht zuletzt sommerliche Straßenfeste machen den Stadtteil an Alster und Goldbek lebendig. Getragen wird das Ganze seit Mitte der 70er von vier Vereinen – dem SV Goldbekhaus, der sich um den Breitensport kümmert, der Kulturinitiative Goldbekhaus, dem Freizeitzentrum Goldbekhaus und dem Internationalen Treffpunkt Winterhude. Diese schließen sich schließlich zu einem Dachverband zusammen, der Senat nimmt das Projekt in sein neues Förderkonzept für Stadtteilkultur auf.
Anfang der 80er Jahre dann erhält der Stadtteil statt einer in den 60ern geplanten Straße am Ufer des Goldbekkanals ein neues Kulturzentrum. In den ehemaligen Verwaltungsräumen der Chemiefabrik Schülke & Mayr eröffnet im Herbst 1981 das goldbekHaus. Im Verlauf der letzten 25 Jahre wurde das Haus laufend den Bedürfnissen der BenutzerInnen angepasst und für neue Programmideen umgestaltet. Heute ist es als Kulturzentrum fest im Stadtteil verankert und bietet ein breites soziokulturelles Angebot. Von Bewegungskultur über Handwerk und Kreatives bis hin zu kulturellen Veranstaltungen jeder Art – Musik, Theater, Tanz, Kabarett und Kleinkunst sowie spezielle Programme für Kinder und ältere Menschen – hat das goldbekHaus alles zu bieten.
An diesem Wochenende nun wird das Jubiläum gefeiert. Von heute bis Sonntag soll das Projekt „Heimspiel“ all das fokussieren, was das goldbekHaus in seiner Geschichte ausgezeichnet hat. So zeigt sich das Haus zum einen als Ort kreativer Produktion und Begegnung. In allen Räumen – vom Fotolabor über das Treppenhaus bis zur Umkleidekabine – gibt es Installationen und Ausstellungen zu bestaunen. Darüber hinaus wird das ganze Haus und seine Umgebung zur Theaterbühne, zum Kino oder zum Konzertsaal. Etliche KünstlerInnen, SchauspielerInnen und MusikerInnen präsentieren sich oder bieten Workshops an. Außerdem gibt es heute und am Samstag einen großen Dschungeljubelumzug durchs Viertel. Das ganze Programm gibt’s unter www.goldbekhaus.de. ROBERT MATTHIES