: Beweise sind was für Demokraten
PROPAGANDA Russische Medien hetzen gegen die Maidananhänger – auch in Deutschland
Russlands elektronische Medien haben sich endgültig vom Auftrag der Informationsvermittlung verabschiedet. Schon im Vorfeld des Ukraine-Konflikts gingen sie fahrlässig mit Fakten um. Ihr Auftrag war es, die russischen Zuschauer auf ein Gewaltszenario vorzubereiten.
Zum unmittelbaren Vorspiel der Intervention gehörte eine Meldung des russischen Außenministeriums, die vom Versuch „einer Gruppe von unbekannten bewaffneten Personen“ berichtete, „die aus Kiew entsandt worden waren, um das Innenministerium auf der Krim zu besetzen“. Alle TV-Stationen griffen das auf, ohne indes Bilder zu zeigen. Was aber wäre es für ein Triumph gewesen, die Putschisten vorführen zu können? Doch es gab sie schlicht nicht. Das erinnert an die Behauptung der Nazis, die Polen hätten den „Sender Gleiwitz“ angegriffen, mit der sie den Einmarsch begründeten.
Vermeintlich gewalttätige Übergriffe der Maidananhänger ziehen sich durch die Berichterstattung, ohne dass jemals überprüfbare Hinweise zur Identität der Täter mitgeteilt würden. So soll es sich auch bei den „westukrainischen“ Banden laut Quellen in der Ostukraine um gedungene Schläger aus Russland handeln.
Ein dicker Schnitzer unterlief unterdessen dem Propagandasender Russia Today. Er berichtete euphorisch von einer anschwellenden 150.000 Mann starken Flüchtlingswelle nach Russland. Doch aufgenommen worden waren die Bilder an der Grenze nach Polen. Der Sender fuhr mit der Verbreitung der Falschmeldung ungerührt fort.
RT-Mitarbeiter infiltrieren auch zunehmend westliche Öffentlichkeiten. In der Talkshow „Günther Jauch“ trat am Sonntag der Journalist Iwan Rodionow als „russischer Journalist“ auf. Die vermeintlich zuverlässige Quelle ist Chefredakteur des RT-Tochterunternehmens Ruptly-TV mit Sitz in Berlin. KLAUS-HELGE DONATH