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Archiv-Artikel

Brunsbüttel darf bleiben

Das Atomkraftwerk Brunsbüttel bleibt am Netz – vorläufig. Heute findet ein Gespräch statt, bei dem das Betreiberunternehmen Vattenfall genau darlegen soll, wie die Energieversorgung im Notfall gesichert wird. Um entsprechende Auskünfte hatte die für Reaktorsicherheit zuständige Ministerin Gitta Trauernicht (SPD) gebeten. Brunsbüttel war am Wochenende durch ein Interview der taz mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel in die Schlagzeilen geraten. Es geht darum, ob das Kraftwerk, das laut Trauernicht, „nicht mehr dem neuesten Stand von Wissenschaft und Technik“ entspricht, vor Ende der regulären Laufzeit im Jahr 2009 abgeschaltet wird. Die Debatte wurde ausgelöst durch den Unfall im schwedischen Atomkraftwerk Forsmark. Trauernicht betonte, dass ein derartiger Zwischenfall „eins zu eins“ in Brunsbüttel nicht passieren könne. Allerdings sei Vattenfall anfangs nicht bereit gewesen, die Informationen herauszugeben: „Das Verhalten des Betreibers war inakzeptabel. Und die Informationen sind teilweise zu glatt dafür, dass es sich um einen alten Reaktor handelt.“ Gestern schickte Vattenfall eine siebenseitige Stellungnahme zu den Punkten, in denen das Ministerium um Aufklärung gebeten hatte. Zurzeit gebe es keinen Grund, die Anlage abzuschalten, wenn es aber einen entsprechenden Verdacht gebe, würde das Ministerium sofort handeln, sagte Trauernicht: „Es hat niemand Entwarnung gegeben. Der Fall Forsmark zeigt wieder einmal die Notwendigkeit des konsequenten Ausstiegs.“