KOMMENTAR: KAIJA KUTTER ÜBER SCHULPOLITIK : Taktische Spielchen
Pssst! Wir sind jetzt alle ganz leise und sprechen nicht mehr über Schulpolitik und das, was Walter Scheuerl bewegt. Dann wird der Anwalt bald die Lust verlieren und nicht mehr gegen progressive Ansätze kämpfen.
Ein Wunschdenken wohl. Die Auseinandersetzung in der Bildungspolitik ist auch mit der Streichung der Primarschule aus dem Schulgesetz am Mittwoch nicht beendet worden. Auch wenn die Volksinitiative „Wir wollen lernen“ ihren Auftrag erfüllt hat, wird sie in Gestalt ihres Fördervereins weiter existieren.
Die CDU versucht den Initiativensprecher einzubinden. Die Einladung des Wirtschaftsrates mit der Frage „Was kommt jetzt durch die Hintertür“ wurde am Tag der Gesetzesverabschiedung an die Medien gemailt. Das ist nicht gerade freundlich gegenüber dem grünen Koalitionspartner. Dort finden manche Strategen die Scheuerl-Einbindung aber auch richtig. Um Schulpolitik zu ertragen, entwickelt der kleine Koalitionspartner masochistische Neigungen.
Schulpolitik ist kein Grund mehr, über schwarz-grün verzückt zu sein. Nimmt Scheuerl weiter gestaltend Einfluss, auch auf Inhalte der Reform wie neue Lernkultur, wird die Schmerzgrenze bald überschritten sein.
Wer diese Inhalte aber gut und richtig findet, wird dafür laut und öffentlich kämpfen. Auch wenn die Schulsenatorin das nicht mehr für angebracht hält.